Stand 14.08.2008
Franz Wein

Hüttenwanderung im Schlerngebiet und Rosengarten
Anlässlich unserer Wanderung von Hütte zu Hütte  habe ich unsere Bewegungen mit einer Forerunner 305 aufgezeichnet. Die Genauigkeit der Aufzeichnung ist stark davon abhängig wie nah wir uns an Felswänden bewegen, da dann oft nur noch 3-6 Satelliten verfügbar sind, mit offenen Augen im Gelände stellt das aber kein Problem dar um der aus den Kompasskarten gezogenen Route folgen zu können. Beim Klettern und im Gewitter verlieret die FR305 oft ganz die Verbindung. Die Route wird von vielen Wanderern begangen und es empfiehlt sich im Vorfeld in den Hütten Zimmer vorzubuchen (Lager ist meist auch so zu bekommen). Die Homepages der Hütten sind im GPX-Inhaltsverzeichnis zu finden.
Höhenprofil: Tiers - Tschafonhütte
1. Tag: Strecke  im - Satellitenbild
Nach der Anreise über die Inntal- und Brennerautobahn geht es gleich auf Tour von Tiers zur Tschafonhütte. Entgegen unserer Absicht folgen wir der Empfehlung des Wirts vom Gasthaus Rose, wo wir unser Auto stehen lassen, wir werden dort nach unserer Tour für eine Nacht bleiben. Er schlägt vor über den Schönblick zur Tschafon zu wandern, da es noch früh am Tag ist und wir auf der Tschafonhütte unsere erste Nacht gebucht haben. Auf dem Weg haben wir schon mal Blick auf das Schlernmassiv, das wir morgen ansteuern wollen. Wir kommen am späten Mittag dort an. Mit dem betreten der weiten Lichtung fällt unser Blick auch gleich auf den Rosengarten, der sich mit dem Latemar am südwestlichen Horizont zeigen. Die Gartenwirtschaft ist gut gefüllt und auch auf der Wiese vor der Hütte sind viele Besucher auf Decken in der Sonne. Wir sind so früh noch dran, dass die Zimmer noch nicht fertig ist, und wir uns noch eine Zeitlang auf den Bänken im Halbschatten der Bäume die Zeit vertreiben. Hinter der Hütte sind mehrere Gemüsegärten unter Vogelschutznetzen platziert und zwei Kühe stehen im Hintergrund auf der Weide - ein idylischer Eindruck. Die Gäste empfehlen die Salatplatte (frisch aus dem Garten) und die ganzen Kuchen, die frisch in der Hütte angerichtet und gebacken werden.
Höhenprofil Tschafon-VölseckSpitz
Da es noch immer früh am Tag ist wollen wir noch auf die Völseckspitze hinauf. die etwas mehr als 100 Höhenmeter sind nach der langen Rast kein Problem. Strecke  im - Satellitenbild
Die Aussicht vom Gipfel lohnt, da sich ein herrlicher Weitblick im Rund bietet. Nach einer Stunde steigen wir wieder ab, denn jetzt sollte unser Zimmer fertig sein und wir bekommen unser Abendessen schon um 18:00 Uhr, da der Hüttenwirt mit Familie nach Tiers hinunter muss.
Die Zimmer sind klein aber blitzblank. Die einzige Toilette ist am Flur und zum Waschen gibt es eine Waschschüssel im Zimmer, die man in der Toilette mit kaltem Wasser füllen kann. Unsere Zimmer haben Blick auf den Rosengarten, das Ziel unserer mehrtägigen Wanderung.
Leider tun sich am Abendhimmel dicke Wolken auf und das Alpenglühen wir wohl nicht eintreten. Das Abendessen ist noch besser als von den Gästen am Nachmittag beschrieben. Der offene Hauswein ist recht gut und es wird auch Brunnenwasser zum Essen angeboten.
In der frühen Nacht gibt es ein heftiges Gewitter mit Regen und Hagel und wir sind froh, dass wir richtige Betten haben, da die Nacht doch empfindlich kalt wird.
Höhenprofil:Tschafon-Schlern
2. Tag: Strecke  im - Satellitenbild  von der Tschafonhütte über die Sessel Schweige zum Schlernhaus
Nach einem ausgiebigen reichhaltigem Frühstück geht es wieder auf Tour. Zunächst geht es nach Nordwest mehr als 200 Höhenmeter hinunter. Der Weg wird von geschnitzten Figuren aus dem Tierreich gesäumt. Dabei geht es vorbei an der Hammerwand und wir umrunden den Nigglberg. Entlang am Schlernbach geht es über Knüppelbrücken immer höher, in den schattigen Ecken am Wegrand finden wir noch immer fingelnagelgroße Hagelkörner vom Gewitter der Nacht, die noch immer den sommerlichen Temperaturen trotzen. Nach insgesamt 700m stetigem Aufstieg und etwas mehr als 6km Weg erreichen wir die Hütte "Sessel Schweige". Zeit für eine etwas längere Rast. Hier bietet die Wirtin frische Buttermilch und Milch von den Kühen der Alm, herrlich frisch und vollmundig. Wir haben uns nicht so richtig informiert, so wissen wir nicht, dass wir noch nicht mal die Hälfte des ersten großen Aufstieg  der Tour geschafft haben. so machen wir uns nach etwas mehr als 1/2 Stunde wieder auf um zum Schlernhaus weiter zu wandern. Ab hier weicht der Trampelpfad immer öfters vom Weg auf der Wanderkarte ab. Vorbei geht es an zwei einzelstehenden Almen immer höher hinauf, bis wir dann endlich nach einem letzten Steilanstieg das Schlernhaus der Ferne sehen. Auch hier lagern viele Menschen rund um das Haus, die aus verschiedensten Richtungen dem Schlernhaus genähert haben. Hier treffen wir auch erstmals Mountebaiker, die auf den Wanderwegen zur Hütte gelangten. Das Schlernhaus bietet alles was der Gaumen wünscht und hier sind die Bedienungen, trotz des großen Andrangs, sehr freundlich und schnell.
Höhenprofil: Schlern-Tierser Älpl
Strecke  im - Satellitenbild  vom Schlernhaus zum Tierser Älpl
Nach einer einstündigen Rast geht es weiter zunächst fast ohne nennenswerte Steigung geht es nach Südosten. Zur Linken ist der Blick auf die Seiser Alm. Nach etwas mehr als 3,5 km gabelt sich der Weg. Wir wählen die Südroute, da wir keine Kletter sind. Die Nordroute führt zum sog. Maximiliansteig. Mit dem Abstieg nähert man sich auf einen einzigartigen Blick in das sog. Bärenloch, das sich nordwestlich zwischen Tierser Älpl und Grasleitnhütte am Weg 3 auftut. Hier machen wir eine erneute Rast mit Blick auf unser heutiges Tagesziel und den gesamten Rosengarten. Danach kommt ein ziemlich steiler Abstieg und ein nicht minder heftiger Aufstieg zum Tierser Älpl. Wind ist am Nachmittag aufgekommen und wir suchen den Windschatten der Hütte auf. Hier haben wir ein 5-Bett-Lager vorbestellt, das direkt unter dem Dach liegt. Es gibt einen großzügigen Waschraum, und genügend Toiletten auf dem Flur. Duschen ist gegen einen extra Obolus möglich. Es ist unsere erste Hütte in der der Strom in der Nacht nicht abgeschaltet wird. Auch hier wird eine reichhaltige Karte angeboten. Das Abendessen ist reichhaltig und der Abend bietet eine gute sicht in der Ferne sind schwarze Wolken zu sehen. Im Morgengrauen kommt es erneut zu einem heftigen Gewitter und das Dachfenster in unserem Lager müssen wir ganz schließen damit es nicht herein regnet.Pünktlich um sieben morgen gibt es ein einfaches Frühstück und Kuchen. Teewasser gibt es gegen einen extra Betrag.
Höhenprofil: Tierser Älpl - GrasleitnPassHütte
3. Tag: Strecke  im - Satellitenbild
Gleich nach dem Frühstück geht es vom Tierser Älpl in Richtung Grasleitnpass. Dazu muss zunächst eine kurze Steigung mit Seilsicherung um zum Molignonpass zu kommen. Danach geht es über einen Geröllhang auf einem Trampelpfad hinab ins Hochtal. Hier könnte man zur Grasleitnhütte absteigen. Das lassen wir aber bleiben und gehen unter dem Antermoiakogel hinüber zum Grasleitnpass. In der Grasleitnpass-Hütte, komplett neu renoviert, machen wir Rast. Strom wird noch mit Hilfe eines Dieselgenerators erzeugt. Wasser und Abwasser sind sind schon aus/in Richtung Vajolet-Hütte fertig. Im nächsten Jahr kommt der Stromanschluss, das Lehrrohr ist schon gelegt erzählt uns der Hüttenwirt.
Höhenprofil: GrasleintPass - Vaiolethütte
Strecke  im - Satellitenbild Grasleitnpasshütte zur Vaiolethütte
Der kalte Wind am Pass, nach dem doch heftigen Regen des Morgens, veranlasst uns, verschwitzt wie wir sind, in die Hütte reinzugehen. Es ist eng und alle rücken zusammen, sodass jeder einen Sitzplatz findet. Ein Stahlofen spendet Wärme. Im Hintergrund ist eine kleine kompakte Küche, am Eingang gleich der Ausschank und die Kasse, dazwischen, mit Blick auf den Kesselkogel und die Aufsteigenden Trecker sind Tische und Bänke aufgestellt. Die Terasse ist praktisch leer, nur die bunten Rucksäcke sammelnn sich dort. Nach einer halben Stunde geht es weiter ins Tal, ein breiter ca. 2km langer Weg (= Versorgungsweg für einen kleine Trecker des Hüttenwirts), entstanden durch den Abwasseranschluss der Hütte, führt praktisch wie eine Autobahn hinuter zur Vaiolethütte. Wo wir Brotzeit machen. Auch hier haben wir ein 4-Betten-Lager bestellt. Das Zimmer ist klein mit Fenster nach Osten. 2 Stockbetten und kleine Ablagen sind für die eine Nacht ausreichend. Ein kleines WC mit Waschmöglichkeit ist in jedem Flur. Ein Dusche gibt es wo man gegen ein Extra warm duschen kann. Ein großer Aufenthaltsraum und die Gasträume bieten genügend Platz auch wenn die Hütte voll sein sollte.
Höhenprofil Vaiolethütte - Gartlhütte
Strecke  im - Satellitenbild Vaiolethütte - Gartlhütte (unter den Vaiolettürmen)
Danach wollen wir zur Gartlhütte und Santnerpasshütte aufsteigen. Die Hüttenleute von der Vailolet sagen, dass für Nachmittag Regen angesagt ist und wir betrachten sorgenvoll den Himmel, an dem aber kein Wölkchen zu finden ist. Das Barometer der Trecking-Uhr steigt noch leicht und ein langer Zug von Wanderern zieht den gesicherten Pfad hoch. Auch wir packen einen Rucksack mit "Schlechtwetterkleidung" und machen uns auf den Weg. Steil geht es hinauf zur Gartlhütte, der Ausgangsstation für die Vajolet-Türme. Der Weg ist bei der Menge an Wanderern nicht zu verfehlen. Als wir die Gartlhütte erreichen zeigen sich erste Wolken im Osten und wir beschließen nicht weiter zu gehen. In den Türmen schauen wir den Kletterern zu, die nach wie vor aufsteigen. Wir haben in der Hütte gerade die Getränke bekommen als das Barometer zu fallen beginnt . DieWolken sind dunkler geworden und wir beschließen umgehend aufzubrechen. Das Zahlen hält auf und das ist dann auch die Zeit, die uns später beim Abstieg fehlt. Noch immer sind Seilschaften in den Türmen am Aufstieg - aber erste Kletterer kommen uns schon auf dem ersten Wegstück hinunter zur Vajolethütte entgegen. Konzentriert gehen wir entlang der Wegmarkierung. In der Ferne ist inzwischen Donnergrollen zu hören und einzelne schwere Regentropfen fallen. Es bleibt aber trocken und wir beeilen uns beim Abstieg. Auf halber Höhe beginnt es dann wirklich zu regnen und die Steine werden langsam rutschig. Das Gewitter wird heftiger und zum Ende der Aufsteighilfen beginnt es zu hageln. Die Hagelkörner haben Daumennagelgröße und schmerzen. Da es nur noch 500m bis zur Vaiolethütte sind und der Weg nicht mehr so anspruchsvoll ist verzichten wir auf die Regenjacken und werden schneller. Ziemlich nass kommen wir in der Hütte an. Es beginnt heftig zu regnen und keiner verläßt mehr die Hütte, die jetzt propen voll ist.
Höhenprofil: Vaiolethütte - Rotwandhütte
4. Tag: Strecke  im - Satellitenbild Vaiolethütte zur Rotwandhütte
Heute ist unser letzter Tag im Rosengarten. Ein langer Weg steht uns bevor, denn wir wollen über den Zigoladepass zur Rotwandhütte und dann auf dem Panormaweg zur Kölnerhütte. Schon beim Einstieg in den Wanderweg ist angeschlagen dass der Pass gesperrt ist. Die Wanderkarte zeigt keinen alternativen Weg aber ich habe am Vortag gesehen, dass ein Steig um den Zigolade und Rabiouse führt. So wagen wir trotzdem den Weg zur Rotwandhütte und machen uns auf einiges gefaßt. Murenabgänge haben den Weg im ersten Teil bis zum Aufstieg zum Zigoldadepass schwer beschädigt. Am Fuss des Passzugangs gibt es einen Wegweiser der wie zuvor vermutet den Weg zur Rotwandhütte weist. Die Naturparkbehörde hat einen neuen Wanderweg angelegt und wir hören oben am Pass Leute arbeiten. Aber es kommt noch schlimmer. Wieder haben Murenabgänge den neuen Weg schwer beschädigt. Wir schaffen aber auch diese Hürde und zu guter letzt auf den "Vial delle Feide", der im Süden des Massivs zur Rotwandhütte führt. Das waren 3km Umweg dafür haben uns aber ca. 200 Höhenmeter gespart. Entlang and den steilabfallenden Hängen des Vaiolon geht ea am Rondale entlang. Der Blick geht weit nach Süden und das Latemar und der Sella-Bergstock sind lange Zeit im Blickfeld.
Höhenprofil: Rotwandhütte - Kölnerhütte
Strecke  im - Satellitenbild Rotwandhütte zur Kölnerhütte
In der Rotwandhütte machen wir eine ausgiebige Rast bevor wir auf dem Hirtzlweg weiter zur Kölnerhütte (Rosengartenhütte) ziehen. Ohne besondere Steigung geht es mit Blick auf den Karerpass nach Norden. Tschafon und Schlern rücken ins Blickfeld. Auch an der Westseite des Rosengartens zeigen sich die Folgen der starken Regenfälle. an den Bächen sind die Wege immer wieder unterspült und weggespült. Wir kommen aber durch und erreichen bald die Rosengartenhütte. An der Kölnerhütte wollen wir uns den Abstieg ins Tal sparen und mit der Sesselbahn zur Fromm Alm abfahren. Es ist eine gute Entscheidung - unten im Tal ist es warm und die Sonne scheint. Im Hotel neben der Seilbahn gibt es eine reichhaltige Karte und wir geniesen Salatschüssel und Kaiserschmarn.
Höhenprofil: FrommAlm - Tiers
Strecke  im - Satellitenbild FrommAlm nach Tiers
Nach einer Stunde haben wir uns soweit erholt, dass wir uns entschließen den Weg zurück nach Tiers nicht mit dem Bus sondern auf "Schusters Rappen" zurück zu legen. Es wird ein starkes Stück den es stehen uns nochmal 10km und ein Abstieg von etwa 800 muss bewältigt werden. Der Weg ist gut beschildert und auf der Wanderkarte schlecht zu erkennen. Wir verlassen uns mal wieder auf die Leute vor Ort und wir wandern im Halbschatten des Waldes vorbei an der Nigerhütte hinunter in das Tal des Breitbaches der vorbei an St. Zyprian nach Tiers führt. Dort verfehlen wir leider den ebenen Zugang nach Tiers am Sägewerk, sodass wir zu guter letzt nochmal nahezu 100 Höhenmeter aufsteigen müssen. Wohbehalten und rechtschaffen müde kommen wir im "Gasthof Rose" an wo unser Auto auf uns wartet und vor allem ein anständiges Bett und Duschen. Wir haben Halbpension gebucht und das Essen im Gasthaus schmeckt ausgezeichnet.
Wanderung im Vilnößtal
Am Rückfahrtag von Tiers nach Deutschland ist es sehr heiß, sodass wir kurz entschlossen gleich nach Klausen in das Vilnößtal fahren und dier Tageshitze bei einer weiteren "gemütlichen" Wanderung mit kleinem Gepäck (1 Rucksack mit Getränken) in den Hochlagen der Geißlergruppe zu entkommen.
Höhenprofil: ZanserAlm - GampenAlm
Strecke  im - Satellitenbild  Zanser Alm zur Gamen Alm
Nachdem wir über Umwegen fahern wir vorbei an der Seiseralm und Kastelrut und St.Ulirich in das Vilnößtal. Dort begeben wir uns zum Talende, wo das Wandergebiet der Geißlergruppe liegt. Da dort die kostenpflichtigen Parkplätze belegt sind, ist eine Wiese 2km vor der Zanser Alm als Parkplatz umfunktioniert worden und ein Schuttelbus bringt uns für 1 Euro je Person zum Ausgangspunkt diverser möglicher Wanderungen. Wir haben keinerlei Karten des Wandergiebts am Fuß der Geißlergruppe. So suchen wir uns an der Info-Tafel einen Wanderweg zu einer Alm und unsere Wahl fällt auf die "Gampen Alm" - Fußweg 1,5 Stunden. Wir wissen nicht was uns erwartet und es geht zunächst am Bach entlang immer höher. Nach der Tour im Rosengarten kommt uns das gar nicht tragisch vor. Auf einem breiten Weg geht es hinauf und der Wald gibt über den weidenden Kühen zwischen den hohen Bäumen den Blick auf die hohen Felsen der Geißlergruppe frei hinter denen das Grödnertal liegt.Oben an der Gampen Alm angekommen bietet sich ein weiter Ausblick über die Almwiesen wo Heu gemacht wird. Die Hütte würde auch Übernachtungsmöglichkeiten bieten und die Speisekarte ist voll von Köstlichkeiten, ein einladender Stützpunkt für weitere Wanderungen. Nach einer Stunde geht es auf dem gleichen Weg wieder hinab ins Tal. Danach statten wir der Kleinstadt Klausen einen Besuchen ab um dann am Abend dann nach Deutschland zurück zu fahren.