Artikel 6: Wertung - Erklärung
Es gibt folgende Wertungen
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Die Punkte
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SANBON 3 Punkte
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NIHON 2 Punkte
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IPPON 1 Punkt
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Eine Wertung wird gegeben, wenn die Technik entsprechend der folgenden
Kriterien in einer Trefferzone ausgeführt wird:
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gute Form
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korrekte Stellung
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kraftvolle Ausführung
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Zanshin
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gutes Timing
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korrekte Distanz
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SANBON wird gewertet für
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Jodan Fußtechniken
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Werfen oder Fegen, gefolgt von einer wertbaren Technik
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NIHON wird gewertet für
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Chudan Fußtechniken
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Fauststöße zum Rücken
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Kombinationen von Handtechniken, die jede für sich wertbar wäre
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den Gegner aus dem Gleichgewicht bringen und punkten
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IPPON wird gewertet für
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Chudan oder jodan Fauststöße
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Uchi
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Die Angriffe sind begrenzt auf folgende Trefferzonen:
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Kopf
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Gesicht
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Hals
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Bauch
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Brust
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Rücken
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Seite
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Eine effektive Technik, die genau in dem Moment ausgeführt wird, in
dem das Kampf Ende signalisiert wird, ist gültig. Eine Technik, auch
wenn sie wertbar wäre, die nach der Aufforderung, den Kampf
zu unterbrechen oder zu beenden (YAME), ausgeführt wird, ist nicht
wertbar und kann zu einer Bestrafung des Athleten führen.
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Keine Technik, auch wenn sie technisch korrekt ist, wird gewertet, wenn
beide Kämpfer außerhalb der Kampffläche sind. Wenn einer
der Kämpfer eine wertbare Technik ausführt, sich dabei aber noch
innerhalb der Kampffläche befindet und der Hauptkampfrichter nicht
YAME gerufen hat, wird diese Technik jedoch gewertet.
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Wenn beide Kämpfer gleichzeitig eine wertbare Technik ausführen,
erfolgt keine Wertung (AIUCH).
Erklärung: ö
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Den Gegener zu halten und zu werfen kann nur nach einem ersten Versuch
eine Karatetechnik anzubringen versucht werden. Oder es kann als Konter,
wenn der Gegner nach einem Angriff seinerseits versucht zu werfen oder
zu klammern gehalten oder geworfen werden.
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Aus Sicherheitsgründen sind solche Würfe verboten, bei denen
der Gegner geworfen wird ohne festgehalten zu werden, solche die gefährlich
sind, oder solche bei denen die Wurfhöhe über Hüfthöhe
liegt. Diese Würfe ziehen eine Verwarnung oder eine Strafe nach sich.
Ausnahmen sind konventionelle Karate Fegetechniken, welche es nicht erfordern,
dass der Gegner beim Fegen festgehalten wird wie z.B. ASHI BARAI, KO UCHI
GARI, KANI WAZA.
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Gute Form: Eine gut ausgeführte Technik soll Merkmale von möglicher
Effektivität innerhalb traditioneller Karatebegriffe zeigen.
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Korrekte Haltung: Bezieht sich darauf, dass während der Ausführung
der wertbaren Technik deutlich erkennbare Konzentration besteht; ohne schlechte
Absichten, keine böswillige Haltung.
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Kraftvolle Ausführung: bedeutet Kraft und Geschwindigkeit der Technik
sowie der spürbare Wille die Technik erfolgreich durchzuführen.
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Zanshin: ist das Kriterium, welches am meisten bei der Wertungsvergabe
vermisst wird. Es beschreibt den Zustand permanenter Wachsamkeit (totale
Konzentration, Beobachtung des Gegners und das Wissen um des Gegners Potential
zum Gegenangriff). Er wendet sein Gesicht nicht ab, wenn die Technik ausgeführt
wird und schaut den Gegner auch nach der Aktion noch an.
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Gutes Timing: bedeutet, eine Technik dann auszuführen, wenn sie den
größtmöglichen Effekt verspricht.
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Korrekte Distanz: bedeutet entsprechend, dass eine Technik genau aus der
Distanz durchgeführt wird, wo sie den größten Nutzen hat.
Wenn also eine Technik in dem Moment ausgeführt wird, in dem sich
der Gegner schnell bewegt, wird die Wirksamkeit des Schlages reduziert.
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Distanz: Das Kriterium Distanz bezieht sich auch auf den Punkt, an dem
die vollendete Technik das Ziel erreicht oder fast berührt. Fauststöße
oder Fußtritte, die zwischen Hautberührung und 2-3 cm vom Gesicht
entfernt sind haben die korrekte Distanz. Wie auch immer, Jodan Fausttechniken,
die in einer annehmbaren Distanz das Ziel erreichen und der Gegner keinen
Versuch macht zu blocken oder den Angriff zu vermeiden werden gewertet,
vorausgesetzt sie erfüllen die anderen Kriterien.
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Eine wertlose Technik ist und bleibt wertlos, egal wohin und wie sie durchgeführt
wird. Eine Technik, die keine gute Form aufweist oder kraftlos ausgeführt
wird, ist nicht wertbar.
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Techniken, die unterhalb des Gürtels landen, können gewertet
werden, solange sie oberhalb des Schambeins treffen. Der Hals und auch
die Kehle ist eine Zielregion. Jedoch ist kein Kontakt zur Kehle erlaubt,
obwohl eine Wertung für eine sauber kontrollierte Technik, die nicht
berührt, gegeben werden kann.
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Techniken, die auf den Schulterblättern landen sind wertbar. Der nicht
wertbare Bereich ist der Übergang von den Knochen des Oberarms zu
den Schlüsselblättern und dem Schlüsselbein.
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Das Signal Kampf Ende zeigt das Ende möglicher positiver Wertungen
in diesem Kampf an, obwohl vielleicht der Hauptkampfrichter den Kampf versehentlich
nicht sofort anhält. Das Signal bedeutet jedoch nicht, dass keine
Strafen mehr ausgesprochen werden können. Strafen können durch
das Kampfgericht ausgesprochen werden, bis die Kämpfer die Matte nach
der Kampfentscheidung verlassen. Danach können Strafen immer noch
vergeben werden, aber nur durch das Oberste Kampfgericht.
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Wahre AIUCHI sind selten. Nicht nur, dass zwei Techniken zur gleichen Zeit
ausgeführt werden, müssen beide gültige, wertbare Techniken
sein, beide mit guter Ausführung, etc. Zwei Techniken können
durchaus gleichzeitig landen, aber selten sind beide – wenn überhaupt
eine – effektive Treffer. Der Hauptkampfrichter darf eine Situation nicht
als AIUCHI abtun, in der nur eine der gleichzeitigen Techniken wirklich
ein Treffer ist. Dies ist nicht AIUCHI