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DKV Wettkampfregeln- Kumite
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Artikel 9: Strafen - Erklärung
 
Verwarnung:
CHUCHOKU
Wird bei geringen begleitenden Vergehen oder bei der ersten geringeren Regelverletzung ausgesprochen.
KEIKOKU Bei dieser Strafe wird dem Gegner IPPON (1 Punkt) zugesprochen. KEIKOKU wird für geringere Regelverstöße erteilt, nachdem bereits eine Verwarnung im selben Kampf ausgesprochen worden ist, oder auch für Regelverletzungen, die nicht ernsthaft genug sind, um mit HANSOKU-CHUI bestraft zu werden.
HANSOKU-CHUI Bei dieser Strafe erhält der Gegner NIHON (2 Punkte). HANSOKU-CHUI wird gewöhnlich für Regelverstöße ausgesprochen, für die während des Kampfes bereits KEIKOKU erteilt wurde. HANSOKU-CHUI kann auch direkt für schwere Regelverstöße gegeben werden, die nicht HANSOKU verdienen.
HANSOKU Diese Strafe erfolgt auf ernsthaft Verstöße, oder nachdem bereits HANSOKU-CHUI erteilt worden ist. Bei HANSOKU wird der Wettkämpfer disqualifiziert. Bei einem Mannschaftskampf werden zur Punktezahl des verletzten Kämpfers 8 Punkte hinzugerechnet!
SHIKKAKU Hier wird eine Disqualifizierung vom gesamten Turnier, Meisterschaft oder Wettkampf ausgesprochen. Um die Grenzen zu SHIKKAKU zu bestimmen, muss das Oberste Kampfgericht befragt werden. SHIKKAKU kann erteilt werden, wenn sich ein Wettkämpfer böswillig verhält oder ein Benehmen zeigt, das dem Prestige und der Ehre des Karate-Do schadet, oder wenn andere Handlungen stattfinden, die Regeln und Geist des Turniers verletzten. Tritt dieser Fall ein, werden bei einem Mannschaftswettkampf zur Punktezahl des Gegners 8 Punkte hinzugerechnet.

Erklärung: ö

  1. Kategorie 1 und Kategorie 2 Strafen addieren sich nicht.
  2. Eine Strafe kann sofort für einen Regelverstoß vergeben werden. Wird jedoch eine Strafe einmal ausgesprochen, muss bei jeder weiteren Verletzung der selben Kategorie die nächst höhere Strafe erteilt werden. Man kann nicht z.B. eine Verwarnung für zu starken Kontakt erteilen und danach noch einmal eine Verwarnung für das gleiche Vergehen.
  3. Verwarnungen (CHUKOKU) werden erteilt nach klaren aber geringeren Regelverstößen, wenn beim Wettkämpfer die Möglichkeit zu gewinnen nicht durch das Foul des Gegners beieinträchtigt wurde.
  4. KEIKOKU kann direkt ohne vorherige Verwarnung erteilt werden. KEIKOKU wird in der Regel dann erteilt, wenn des Wettkämpfers Gewinnchancen durch das  Foul seines Gegners leicht beeinträchtigt wurde.
  5. HANSOKU-CHAI kann direkt erteilt werden, oder nach einer Verwarnung oder nach KEIKOKU. Er wird dann erteilt wenn die Gewinnchancen des Wettkämpfers ernsthaft beeinträchtigt wurden.
  6. HANSOKU wird für kumulative Strafen erteilt, kann aber auch für schwerwiegende Regelverletzungen direkt erteilt werden. HANSOKU wird erteilt, wenn nach dem Urteil der Kampfrichter die Gewinnchancen des Gegners durch das Foul bereits auf Null reduziert wurden.
  7. Über jeden Wettkämpfer, der seinen Gegner verletzt hat und deswegen HANSOKU erhalten hat, und zusätzlich noch – nach dem Urteil des Hauptkampfrichters und des Mattenchefs, sich rücksichtslos, gefährlich oder böswillig verhalten hat, oder die WKF Wettkampfregeln nicht respektiert, wird dem Obersten Kampfgericht Bericht erstattet. Das Oberste Kampfgericht wird entscheiden, ob der Wettkämpfer von einer weiteren Teilnahme am Wettkampf und/oder zukünftigen Wettkämpfen ausgeschlossen wird.
  8. SHIKKAKU kann direkt ohne Verwarnung erteilt werden. Der Wettkämpfer muss keine Verletzung der Regeln begangen haben; es genügt, wenn sich der Trainer oder die nicht am Kampf teilnehmenden Mitglieder der Delegation des Wettkämpfers so verhalten, dass das Prestige oder die Ehre des Karate-Do geschädigt wird. Glaubt der Hauptkampfrichter, dass sich ein Wettkämpfer böswillig verhalten hat – unabhängig davon, ob er seien Gegner verletzt hat oder nicht – ist die korrekte Strafe SHIKKAKU und nicht HANSOKU.
  9. SHIKKAKU muss öffentlich verkündet werden.